Im Buch des Propheten Jesaja lesen wir, dass der „Gottesknecht“ ERFOLG haben wird, er sich erheben und erhaben sein wird! Diese Botschaft könnte man als „Themenverfehlung“ am Karfreitag auffassen. Hören wir doch von Jesus, dem Menschensohn, dem „Gottesknecht“, wie er erniedrigt und getötet wird! 600 Jahre vor Christi Geburt, wurde dieser Hoffnungstext verfasst. Das Volk Israel ist deportiert, Freiheit und Selbstbestimmung ist ihnen geraubt. Damals wie heute, für das Volk Israel und für Jesus gilt: Der Verachtete, die Verachteten, werden zu den erhöhten Gerechten, zum erhöhten Gerechten am Kreuz!
Im Hebräer-Brief, zugeschrieben dem Hl. Paulus, wird uns von einem ERHABENEN HOHEPRIESTER erzählt, der die Himmel durchschritten hat: JESUS! Jesus ist der mit-fühlende „Hohepriester“, der sich als stellvertretendes Opfer Gott dem Vater ‚schenkt‘, um für ALLE das HEIL zu erwerben. Zu verstehen ist dieses „Bild“, dieser Vergleich, diese Deutung nur, wenn man sich mit dem alten Opferkult im Jerusalemer Tempel beschäftigt. Jesus gibt sein Leben aus Liebe!
In der Passions-Geschichte des Johannes hören wir, wie Jesus als unschuldiges, menschliches ‚LAMM‘ geopfert wird, um alle Sünde zu sühnen, alles aus dem Weg zu räumen, was zwischen Gott und den Menschen steht – Ganzhingabe aus Liebe, absolute Liebe, die das Leiden nicht scheut!
Foto: Kreuz in der Zwettler Propstei-Kirche, 2025, PAss. Oliver Fontanari